Mittwoch

Von Ghore Tabela nach Langtang

Ab jetzt geht es nur noch aufwärts. Nein, von der europäischen Wirtschaft haben wir seit Tagen nichts gehört, aber am Berg geht es nicht anders. Da der Aufstieg recht steil ist, endet bald auch der Bergwald. Vor Ghora Tabela auf 3.000 Meter weitet sich die Schlucht zu einem Hochtal, in dem die saftigen Weidewiesen und wenigen Ackerflächen an Mecklenburg erinnerten.


Wenn nicht die Berge ringsum wären. Dazu passt, dass es Sanddornsaft zu kaufen gibt, aus eigener Ernte. Und Yakghurt, der schmeckt wie der Joghurt ohne geschmack aus dem Supermarkt. Nur ein wenig teurer ist er. regionale Wirtschaft muss man sich als Kunde eben leisten können. Mittags bei Thyang Shyab, es gibt Tee und Suppe, zeigt sich der Tsergo Ri, unser Gipfelziel. Ein Felsklops, der an die Halden im Mansfelder Land gemahnt.



Hinter einem weiteren Armeestützpunkt mit einer Besatzung, der die Sinnlosigkeit des gesamten Daseins ins Gesicht geschrieben steht, geht es durch lichtes Gebüsch beständig bergauf, an einer langen Manimauer vorbei und über Stock und Stein bis nach Langtang auf 3.350 Meter. Das Internetcafé hier hat mangels Nachfrage zugemacht, aber die Japaner haben einem Mann am Ortsrand geholfen, eine deutsche Bäckerei zu eröffnen. Brot, Brötchen und Apfelkuchen bekommt der Kondidor vom Aussehen her schon fantastisch hin, am Geschmack muss er noch arbeiten. Trotzdem bestes Essen seit Kathmandu. In der Lodge wird abends eine Flasche spanischer Rotwein im Bierregal entdeckt. Spontankauf ohne Reue. Das Säftchen ist zwar schon kurz vorm Umkippen in sein zweites Dasein als Essig. Aber unter den Bedingungen hier. Ein Wunder an Wohlgeschmack.


Gehzeit: 6-7h; Aufstieg: 1000m; Abstieg: 100m

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